Pazifik-Blauschwanzskink (Emoia cyanurum) - Reptinet die Reptilienseite im Netz

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Pazifik-Blauschwanzskink (Emoia cyanurum)

Verbreitung:
Der Pazifik-Blauschwanzskink ist im östlichen Indonesien, auf den Philippinen, in Neuguinea, auf den Salomonen, auf Vanuatu und auf den Fidschi-Inseln zu finden. Vorwiegend lebt der Pazifik-Blauschwanzskink in Wäldern, aber er besucht auch die Gärten und Plantagen und schätzt die offenen Flächen wegen der vielen Verstecke und Insekten. Der Pazifk-Blauschwanzskink steht aufgrund der eingeführten Arten unter Druck, wie andere Echsen und Schlangen, die Jagd auf den Pazifik-Blauschwanzskink machen. Die Art ist tagaktiv und eierlegend. Das Gelege besteht aus zwei Eiern.


Lebensweise:
Der Pazifik-Blauschwanzskink ist während der Tagesstunden aktiv auf Nahrungssuche, dabei benimmt er sich ziemlich geräuschvoll am Boden. Um sich vor den Vögeln und anderen natürlichen Feinden zu schützen bewegt er sich in der Vegetation sehr flink. In den meisten Bereichen wird der Pazifik-Blauschwanzskink auf den Inseln Guam und Cocos von der anderen Art
Carlia fusca verdrängt. Der Pazifik-Blauschwanzskink ist außerdem noch auf folgenden Inseln Rota, Aguijan, Tinian, Saipan, Alamagan, Agrihan und Asuncion anzutreffen. Auch auf diesen Inseln wird der einheimische Pazifik-Blauschwanzskink von der eingeführten Art Carlia fusca und der eingeführten Braunen Nachtbaumnatter verdrängt.

Kurzbeschreibung:
Der Pazifik-Blauschwanzskink erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von etwa 48 Millimeter und eine Schwanzlänge von etwa 64 Millimeter. Im Allgemeinen sind die Weibchen kleiner als die Männchen. Ferner haben die Männchen einen breiteren und längeren Kopf und längere Hintergliedmaßen als die Weibchen. Trotz dieser Bezeichnung weisen nur die Jungtiere und die Weibchen einen auffälligen blauen Schwanz auf. Des Weiteren haben die Jugendlichen und die jungen Erwachsenen auch drei prominente gelbe Streifen, die durch eine braune und schwarze Färbung getrennt sind. Mit zunehmendem Alter verblassen diese Streifen, wodurch es schwierig ist, den Pazifik-Blauschwanzskink von der Art
Carlia fusca zu unterscheiden. Bei vielen Erwachsenen ist nur noch eine Spur der dorsolateralen Streifen am Kopf und Hals zu erkennen. Des Weiteren weist der Pazifik-Blauschwanzskink eine große Ähnlichkeit mit der Art Emoia impar auf, bei der die hellen Streifen mit zunehmendem Alter nicht verschwinden. Beim Pazifik-Blauschwanzskink zeigen sich auf der Unterseite der vierten Zehe 31 bis 43 gerundete Lamellen, während bei der Art Emoia impar die Lamellen auf der Unterseite der vierten Zehe viel kleiner und zahlreicher mehr als 50 (meist 65 bis 70 Lamellen) vorhanden sind.
Ferner sind die dorsolateralen Streifen der letzteren Art tendenziell breiter und weißer gefärbt am Kopf. Auch gibt es einen sichtbaren Zirbeldrüsen-Fleck im hinteren Bereich des Auges. Weitere Unterscheidungsmerkmale beim Pazifik-Blauschwanzskink sind die 30 bis 32 angeordneten Schuppenreihen im Bereich der Körpermitte sowie 54 bis 60 Schuppenreihen zwischen den Scheitellappen und der Schwanzbasis. Der Pazifik-Blauschwanzskink ist in der Lage seinen Schwanz an einer bestimmten Sollbruchstelle abzuwerfen, wobei die Sollbruchstelle in der Mitte einiger basaler Schwanzwirbel liegt. Er ist demnach der Autotomie fähig. Wird der Schwanz aufgrund eines Angriffs eines Prädators abgeworfen, so vernarbt die Wunde sehr schnell und es beginnt ein neuer Schwanz zu wachsen. Der Schwanz wächst jedoch nicht in voller Pracht nach. In der Regel erreicht der regenerierte Schwanz kaum die Hälfte der Länge des ursprünglichen Schwanzes.


Lebensweise, Haltung und Zucht:
Der Pazifik-Blauschwanzskink ernährt sich überwiegend von  Insekten (Insecta) und deren Larven sowie von anderen Gliederfüßern (Arthropoda) wie lt Asseln (Isopoda),  Spinnentiere (Arachnida) und Tausendfüßer (Myriapoda). Auch lt Schnecken (Gastropoda) und Regenwürmer (Lumbricidae) werden nicht verschmäht. Unter den Insekten stehen vor allem Käfer (Coleoptera), Geradflügler (Orthoptera) und Grillen (Gryllus) hoch im Kurs. Hier und da werden auch reife Früchte gefressen.


Während der Paarungszeit kommt es unter den Männchen teils zu Rangkämpfen um das Paarungsrecht mit den Weibchen. Nur der Sieger aus einem Kampf hat ein Recht auf die Paarung. Bei der Kopulation steigt das Männchen auf den Rücken des Weibchens und verbeisst sich in ihrem Nacken. Er schiebt ihren Schwanz beiseite und bringt seine Kloake an die des Weibchens. Dieser Paarungsakt kann mehrere Minuten dauern. Nach erfolgreicher Paarung legt das Weibchen zwei Eier in eine Baumhöhle oder in einen verrottenden Baumstumpf. Die Eierschalen weisen eine weißliche Färbung und eine Länge von rund 20,0 Millimeter auf. Die Kopf-Rumpf-Länge beträgt bei frisch geschlüpften Jungen etwa 33,0 bis 39,0 Millimeter.

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